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Stadtteile
Almhorst
Calenberger Fachwerk
Gut erhaltene Fachwerkfassaden prägen bis heute das Gesicht des Almhorster Dorfkerns. Eingebettet in eine typische Calenberger Landschaft, wurden hier noch vor wenigen Jahrzehnten über zwanzig große und kleine Bauernhöfe bewirtschaftet. Doch der Strukturwandel machte auch aus diesem Dorf einen beliebten ruhigen Wohnort für Menschen, die heute zumeist andernorts ihr Geld verdienen.
Tipp:
Der nahe Wald lädt zu Spaziergängen ein (vom Dorf aus über Fuchstrift)
Dedensen
Dörfliche Vielfalt zwischen Wald und Mittellandkanal
Wie die meisten Seelzer Dörfer, so war auch Dedensen bis weit in die Nachkriegszeit stark von der Landwirtschaft geprägt. Erst in jüngster Zeit hat planvolle Neubautätigkeit in größerer Zahl Neubürger, hauptsächlich junge Familien, angezogen. Dörfliches Flair und eine sehr gute Verkehrsanbindung ergänzen sich für viele Menschen zu den idealen Merkmalen ihres neuen Wohnortes.
Tipps:
- Neugotische Kirche von Conrad Wilhelm Hase 1897
- Naturdenkmal Dorflinde (ca. 350 Jahre alt): Altes Dorf / An der Dorflinde
- Spaziergänge über Forstamtsstraße am Mittellandkanal oder Bahn entlang in Richtung Wunstorf; durch den südlich gelegenen Wald (Parkplatz gegenüber Wasserwerk Esloh) nach Almhorst
Döteberg
Ländliches Kleinod am Linnenberg
Die kleinste Seelzer Ortschaft schmiegt sich seit Jahrhunderten an die sanfte Erhebung des Linnenberges. Der alte Dorfkern abseits der Ortsdurchfahrt vermittelt noch manchen Eindruck davon, wie die Calenberger Dörfer vor dem großen Modernisierungsschub der letzten Jahrzehnte ausgesehen haben.
Tipps:
- Spaziergänge über Verlängerung Im Busche ins Osterholz und weiter nach Kirchwehren; durch die Felder nach Almhorst, Seelze.
Gümmer
Leben in der Leineaue
Durch rege Neubautätigkeit ist Gümmer in den letzten Jahren von 1.000 auf rund 2.000 Einwohner/innen angewachsen. Die sehr gute Verkehrsanbindung und zugleich eine ruhige Lage am Rand der Leineaue haben dieses Wachstum begünstigt. Der alte Dorfkern um die Kapelle herum konnte sich gleichwohl sein ländliches Gepräge bewahren.
Tipps:
- An der Ortsdurchfahrt (Osnabrücker Landstraße, Ecke Graseweg) erinnert eine alte Milchrampe an die landwirtschaftliche Prägung des Dorfes
- Spätgotische Kapelle, 1508 aus Bruchsteinen erbaut, Strebepfeiler aus gebrannten Tonziegeln. Gümmer war seit der Christianisierung im Mittelalter Kapellenstandort im Kirchspiel Seelze.
- Spaziergänge durch die Leinemasch (Marschweg) oder am Mittellandkanal (über S-Bahnstation) nach Lohnde, Seelze; am Mittellandkanal nach Westen in Richtung Wunstorf.
Harenberg
Rundblick von der Höhe
Harenberg ist seit dem Mittelalter nach Seelze hin orientiert gewesen. Rangierbahnhof und Kanal haben jedoch im 20. Jahrhundert die Wegeverbindung erschwert, und die Stadt Hannover entfaltete eine immer stärkere Ausstrahlung auf das nahe Umland. So wurde aus dem alten Bauerndorf ein beliebter Wohnort, dessen Bevölkerung sich eines ruhigen Wohnumfeldes und zugleich kurzer Wege in die Großstadt erfreut. Seit 1684 prägte lange Zeit die westlich des Dorfes gelegene Windmühle das Erscheinungsbild Harenbergs. 1946 wurde sie auf Motorbetrieb umgestellt, in den 1980er Jahren stillgelegt. Von dort hat man bei guter Sicht fast das gesamte Stadtgebiet im Blick..
Tipps:
- In der neugotischen Barbarakirche (1882) ein Schnitzaltar aus dem frühen 16. Jahrhundert. Harenberg war seit der Christianisierung im Mittelalter Kapellenstandort im Kirchspiel Seelze.
- Spaziergänge zum Velberholz und weiter nach Velber oder zum Benther Berg; südlich des Dorfes durch die Felder in Richtung Mühle und weiter nach Döteberg oder Lenthe; nördlich durch die Felder nach Letter Süd und weiter bis nach Ahlem (Hannover).
Kirchwehren
In der Kirche schwebt ein Taufengel
Nicht nur im Ortsnamen, auch im Erscheinungsbild wird Kirchwehren von seiner Kirche beherrscht. Als Mittelpunkt des alten Dorfes ist ihre Turmhaube stets das erste, was Reisende schon von fern wahrnehmen.
Tipps:
- Der heutige Kirchenbau stammt aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, ebenso der geschnitzte Kanzelaltar und der besonders sehenswerte Taufengel. Die Barockorgel wurde Ende des 18. Jahrhunderts gebaut. (Zugang zur Kirche: Pfarrhaus, Kirchenbüro gegenüber der Kirche).
- Spaziergänge ins nahe Osterholz (über Osterende, Friedhof, Forsthaus) und weiter durch die Felder bis nach Lenthe; ins Große Holz (über Neue Straße oder Osterende) und weiter bis zum Rittergut Dunau. An der Südspitze des Großen Holzes eine sehenswerte Gruppe uralter Eichen und Hainbuchen (Naturdenkmal).
Lathwehren
Lebendige Dorfgemeinschaft im Süden
Was die Lathwehrener sich vornehmen, das kriegen sie auch hin. So haben sie z.B. ihr altes Schulhaus in Eigenarbeit zum Dorfgemeinschaftshaus ausgebaut. Abseits der Kreisstraße nach Groß Munzel ist nicht nur dörfliche Idylle anzuschauen, hier hat auch das Wort Dorfgemeinschaft noch einen lebendigen Klang.
Tipps:
- Alter Dorfkern mit liebevoll restaurierten Hofanlagen und Wohnhäusern aus dem 18./19. Jahrhundert.
- Spaziergänge über Poggenhuhnweg zum Rittergut Dunau und weiter ins Große Holz; über Mosenweg durch die Felder nach Almhorst; über Munzeler Weg nach Kirchwehren.
- Wer ein Stück südlich des Dorfes den Stemmer Berg "ersteigt", wird mit einem freien Blick auf den Deister und sein Vorland belohnt.
Letter
Das einstige Eisenbahnerdorf
1890 war Letter mit 500 Einwohnern eines der kleinsten Dörfer im Stadtgebiet, heute ist es mit rund 11.000 Menschen einer der beiden größten Stadtteile. Besonders der 1909 in Betrieb genommene Rangierbahnhof brachte einen kräftigen Wachstumsschub; lndustrieansiedlungen in Seelze und Stöcken (jenseits der Leine) taten ein übriges.
Von 2002 bis 2014 war ein Teil Letters südlich und entlang der Lange-Feld-Straße in das Städtebauförderungsprogramm „Soziale Stadt“ aufgenommen. Ziel war es, die Lebensqualität durch bauliche und soziale Maßnahmen zu verbessern und die Entwicklung Letters zu stärken. Bürger und Bürgerinnen engagierten sich für die Modernisierung ihres Stadtteils in Arbeitsgruppen und Stadtteilforen.
Tipps:
- Spaziergänge über Möllerkamp durch die Leineaue nach Seelze oder zum Kloster Marienwerder (1196 gegründet, heute Damenstift, sehenswerter alter Friedhof). Der das Kloster umgebende Landschaftspark (Hinüberscher Garten) war einer der ersten nach englischem Vorbild auf dem Kontinent angelegten Gärten. Jenseits des Parks (an der Kreuzung Garbsener Landstraße / Auf der Horst) erinnert ein Mahnmal des hannoverschen Künstlers Hans-Jürgen Breuste an das ehemalige KZ Stöcken (Außenlager des KZ Neuengamme), in dem Arbeitssklaven der Akkumulatorenfabrik (spätere VARTA) lebten und starben.
- Portal der ev.-luth. Kirche St. Michael (Kirchstraße): Mosaikrelief "Verkündigung der Engel an die Hirten" von Peter Greve 1960.
- Ungewöhnliche architektonische Lösungen im Gewerbezentrum Letterholz (Zufahrt über Ahlemer Straße / B 441, Alfred-Nobel-Straße).
- Hallenbad im Schul- und Sportzentrum Qualle-Bad Letter
- Kinder- und Jugendbibliothek im Georg-Büchner-Gymnasium, Hirtenweg 22-24
- Minigolfplatz Alte Aue
Lohnde
Dorf mit "Meer"
"Eine Stadt mit Wasser ist immer schön", schrieb Kurt Tucholsky in seiner Sommergeschichte Schloß Gripsholm. Lohnde hätte ihm also gefallen, denn Lohnde hat in dieser Hinsicht einiges zu bieten. Von alters her im Norden von der Leine begrenzt (anstelle der früheren Bauernfähre seit 1914 auf einer heute denkmalgeschützten Stahlbetonbrücke zu überqueren), hat das Dorf 1916 mit dem Mittellandkanal und seinem südlichen Abzweig beträchtlich an Wasserfläche gewonnen. Die Lohnder nennen die Stelle, wo Haupt- und Zweigkanal sich treffen, das "Lohnder Meer".
Tipps:
- Yachthafen am Zweigkanal (ehemalige Werft, Werftstraße).
- Naherholungsgebiet mit Kiesteich am Westrand des Dorfes (Zugang über Weißer Weg)
- Spaziergang über Fährweg und Leinebrücke in Richtung "Garbsener Schweiz" und Blauer See.
Seelze
Das Zentrum
Schon seit dem Mittelalter hatte Seelze als Kirchdorf für sechs umliegende Dörfer eine Zentralfunktion. 1974 wurde der Ort dann namengebend für eine elfgliedrige Großgemeinde, die sich seit 1977 Stadt nennen darf.
Insbesondere in den 1990er Jahren hat sich Seelze immer mehr zu einem echten Zentrum gemausert; dem Bau eines neuen Rathauses (Umbau und Erweiterung des alten Schulhauses von 1903) und der Neugestaltung des Komplexes um den Alten Krug kamen dabei besondere Bedeutung zu.
Der alte Dorfkern ist um die Martinskirche herum noch erahnbar, doch hat Seelze schon früh - bedingt durch den Einzug der Industrie um 1900 - sein Gesicht verändert: Bereits Anfang des Jahrhunderts baute man hier "städtisch" (siehe etwa die Jugendstilvilla von 1911 in der Bonhoefferstraße, gegenüber dem Rathausplatz und die angrenzenden mehrstöckigen Wohnhäuser).
In Höhe der S-Bahn-Station Seelze (12 Minuten Bahnfahrt zum Hauptbahnhof Hannover) entsteht seit einigen Jahren Seelze-Süd, ein lebendiges Wohnquartier zwischen Grachten und Grünanlagen.
Tipps:
- Königliche Kristall-Therme Seelze, Thermalsole- und Saunalandschaft mit Sport-Schwimmbad (Königliche Kristalltherme Seelze)
- Bürgerpark, Zugang vom Parkplatz Grand-Couronne-Allee. Im Bürgerpark: Biergarten, Grillplatz und Rodelberg.
- Yachthafen am Zweigkanal (Zugang von der Kanalstraße), Café und Restaurant mit Außenbewirtschaftung. (Yachthafen Seelze)
- Die chemische Fabrik Honeywell (ehem. Riedel-deHaën) hat Seelzes Entwicklung in den letzten hundert Jahren maßgeblich mit geprägt. Das alte Verwaltungsgebäude (1902) an der Wunstorfer Straße steht unter Denkmalschutz.
- Martinskirche mit historisch interessanten Details und dörflichem Umfeld.
- Obentrautdenkmal von Jeremias Sutel 1630, Hannoversche Straße, Ecke Obentrautstraße: Sandsteinpyramide für den hier im Gefecht mit General TilIy 1625 ums Leben gekommenen Reitergeneral Michael von Obentraut. (Beiträge rund um Michael von Obentraut )
- Mit Obentraut durch Seelze - Historische Stadtführungen (Infos und Termine)
- Heimatmuseum in der historischen Gaststätte Alter Krug, Hannoversche Straße: Seit dem frühen 16. Jahrhundert Krug und Ausspann an der damaligen Poststraße von Osnabrück nach Hannover. Schwerpunkte der Dauerausstellung: Schuhmacherwerkstatt, Friseurstube, Dorfschule; wechselnde Sonderausstellungen. (heimatmuseum-seelze.de)
- Bronzeskulptur "Dialog" von Wolfgang Tiemann, Rathausplatz. (Der Künstler lebt und arbeitet in Seelze).
- Denkmalgeschützte Brückenbauwerke (1916): "Wasserstraßenkreuz" (Mittellandkanal kreuzt in einer Trogbrücke die Leine) und Flutbrücke (zur Öffnung des Leine-Überschwemmungsgebietes). Zugang über Mühlenstraße zum "Wasserstraßenkreuz", über Garbsener Landstraße (Richtung Garbsen, zweiter Feldweg links, Parkplatz) zur Flutbrücke.
- Rangierbahnhof bei Nacht. Überblick von der Fußgängerbrücke, welche die Gleise am südlichen Ende der Döteberger Straße quert.
Velber
Wohnen im Grünen
Vom kleinen verträumten Bauerndorf mit 300 Einwohnern (um 1900) hat sich Velber zu einem der beliebtesten Wohnorte für junge Familien im Westen Hannovers entwickelt. Die ruhige Lage abseits großer Straßen und die Nähe zur Landeshauptstadt machen das Leben in Velber so attraktiv, dass immer neue Baugebiete erschlossen werden konnten.
Tipps:
- Die Kapelle im alten Dorfmittelpunkt (Kapellenbrink) hat ihren Ursprung im 13. Jahrhundert, wurde im 19. Jahrhundert aber weitgehend umgestaltet; der Flügelaltar stammt aus dem frühen 17. Jahrhundert. (Die Kapelle ist So 10 -12 Uhr geöffnet. Für andere Termine: Tel.0511/402045 oder 40868
- Kultur im alten Feuerwehrhaus: Kul-Turm Velber
- Gegenüber der Kapelle der denkmalgeschützte Kollrothsche Hof, der eine Ahnung davon vermittelt, wie Velber einst ausgesehen hat.
- Nördlich des Dorfes der britische Militärfriedhof (an der Heisterbergallee von Hannover-Ahlem nach Harenberg), der nach dem 2. Weltkrieg für gefallene Piloten aus dem gesamten Commonwealth angelegt wurde.
- Hinter dem Militärfriedhof (Zugang über die Straße Am Englischen Friedhof) ein beeindruckendes Mahnmal für das Außenlager Ahlem des KZ Neuengamme. In alten Asphaltstollen sollten in den letzten Kriegsmonaten KZ-Häftlinge unter grausamsten Bedingungen unterirdische Waffenproduktionsstätten aufbauen.
- Der Standort der Windkraftanlage nördlich des Dorfes auf dem Heisterberg bietet einen weiten Rundblick über das Calenberger Land. (Zugang: vom Militärfriedhof Richtung Harenberg, erster Abzweig rechts.)
- Spaziergänge durch die von-Lenthe-Allee ins Velberholz (dort im Quellgebiet des Fössebaches das Naturdenkmal Fössewiese), nach Lenthe oder zum Benther Berg. Die Allee verband den einstigen Velberschen Gutshof mit dem Ober-und Untergut im Nachbardorf Lenthe (Gedenkstein für den dort geborenen Werner von Siemens). Die v. Lenthes waren die letzten Inhaber des Gutes Velber bis zu dessen Abbruch 1969.