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Als ich 1988 nach Seelze kam, um eine Stelle im Stadtarchiv anzutreten, war er schon seit langem hier zuhause; er kannte alle wichtigen Leute und Ereignisse der letzten Jahrzehnte und war immer bestens informiert.
Dass seine Leidenschaft der Eisenbahn galt, habe ich auch bald mitbekommen. 1991 überreichte er dem Stadtarchiv die Chronikschrift „Es begann 1843 … – Eisenbahnen in Hannover“, an der er maßgeblich mitgewirkt hatte. Schon vorher war ich auf seine Veröffentlichungen über die Steinhuder Meer-Bahn und die kleine Eisenbahnlinie Vorwohle-Emmerthal gestoßen: Kleinbahnlinien, die es schon lange nicht mehr gibt. Und natürlich wirkte er bei Schriften über die Geschichte des Rangierbahnhofs und des Bahnbetriebswerks Seelze mit und war dem Verein „Seelzer Verkehrsfreunde“ (später Interessengemeinschaft Schienenbus) verbunden. In der Reihe „Heimatbuch“ veröffentlichte er in den 1980er Jahren ebenfalls kleine Beiträge.
Hauptberuflich aber war er Reporter im heutigen Stadtgebiet Seelze. Als er Ende 1963 hierher kam, waren die Strukturen noch dörflich und die Gemeinden alle noch selbständig. „Rund um Hannover“ hieß die Rubrik der Hannoverschen Allgemeinen, für die er schreiben sollte; eine Landkreisbeilage oder etwas Ähnliches gab es noch nicht. Seine erste Geschichte, die ich im Zeitungsarchiv mit „ro“ gezeichnet finde, erschien am 6. Dezember 1963: „Freudiges Ereignis in Letter: Der 10000. Einwohner ist da!“
1969 wurde Wolfgang Rogl dann selber Einwohner von Letter, hatte hier Familie und fühlte sich wohl.
Für mich, der ich im Stadtarchiv mit allen möglichen Fragen zur Ortsgeschichte beschäftigt bin, war Wolfgang Rogl einer, den ich immer mal zu zeitgeschichtlichen Themen befragen konnte. Er hatte nicht nur viel miterlebt in den Seelzer Stadtteilen, sondern er hatte auch ein sehr gutes Gedächtnis. Und wo das nicht weiterhalf, hatte er auch noch seine alten Terminkalender. Das habe ich mit Erstaunen bemerkt, als ich ihn 2014 nach den Anfängen der „Heimatstube Letter“, der Vorgängereinrichtung des heutigen Heimatmuseums Seelze fragte. Auf meine Mail antwortete er: „ … ich habe damals (Nov. 1964) über die Eröffnung der ersten Heimatstube in Letter, Dorfstraße, berichtet. Wie mein Terminkalender ausweist, war ich zwei Tage vor der Eröffnung bei Frau Sandmann, da muss auch was in der HAZ im Teil „Rund um Hannover“ erschienen sein …“ Luise Sandmann war damals die erste Leiterin der Heimatstube in einem früheren Schulgebäude an der heutigen Stöckener Straße, das nicht mehr existiert. Das Ganze lag nun 50 Jahre zurück, und Wolfgang Rogl wusste noch, dass der Bruder von Hermann Löns seinerzeit zur Eröffnung der Heimatstube nach Letter gekommen war.
Über 20 Jahre später hat er, der Eisenbahnexperte, in der „Landkreiszeitung West“ der HAZ über die Eröffnung einer Eisenbahnausstellung in der Heimatstube Letter berichtet – ohne dabei zu erwähnen, dass auch er selber die Ausstellungsmacher fachkundig beraten hatte.
Auch als das Jubiläum „50 Jahre Heimatstube Letter“ im November 2014 im Heimatmuseum begangen wurde, war er dabei, einerseits als Zeitzeuge, andererseits als Reporter für die Leinezeitung.
Im November 2016 schickte er mir einige Erinnerungen an seine Anfangsjahre in Seelze und Letter und die damaligen Verhältnisse und Akteure in der hiesigen Kommunalpolitik. (Erinnerungen eines Journalisten an Ratssitzungen in den 1960er Jahren)
So hätte es gern noch ein bisschen weiter gehen können, aber das Leben schert sich nicht um unsere Wünsche und Pläne. Im Juli 2017 war Wolfgang Rogls Reise zuende, er ist im Alter von 75 Jahren gestorben. Ich werde ihn vermissen, seinen freundlichen Humor und seine immer etwas „atemlosen“ E-Mails, gezeichnet mit „ff ro“.
Norbert Saul, Stadtarchiv Seelze
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