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Energiemangellage
Tipps zur Vorbereitung und Eigenvorsorge bei Energiemangellage
Der Strom kommt aus der Steckdose, das Wasser kommt aus der Leitung und für Wärme sorgt die Heizung. Für die meisten Menschen ist das in der heutigen Zeit eine Selbstverständlichkeit. Die wenigsten Menschen machen sich über diesen Umstand Gedanken, es kann einen jedoch „kalt“ erwischen, wenn man sich überhaupt nicht mit dem Risiko einer „Energiemangellage“ beschäftigt.
Aktuell sind die Prognosen der Versorger und der Bundesnetzagentur sehr positiv und eine Energiemangellage nicht sehr wahrscheinlich, trotzdem ist man gut beraten, wenn man sich zumindest ein wenig mit der Thematik beschäftigt und ein paar Vorbereitungen trifft.
Nach Einschätzung von Fachleuten gilt es, das Szenario eines Stromausfalles und insbesondere eines sogenannten „Blackouts“ zu betrachten. Oder anders gesagt; wer dieses Szenario betrachtet und sich darauf vorbereitet, ist für alle Fälle gut vorbereitet. Daher wollen wir als Stadtverwaltung Ihnen hierzu ein paar Informationen geben:
Was bedeutet ein Stromausfall / Blackout?
Zuerst gilt es, zwischen einem kurzzeitigen lokalen Stromausfall und einem Blackout zu unterscheiden. In der Regel sind Stromausfälle kurzeitige lokale Ausfälle, welche von Seiten der Versorger relativ zeitnah in wenigen Stunden behoben werden können. Ein Blackout hingegen ist ein länger andauernder Strom-, Infrastruktur- und Versorgungsausfall, welcher im schlimmsten Fall mehrere Tage andauern kann.
Die Auswirkungen einen solchen Blackouts können in Abhängigkeit der Länge unterschiedlich sein. Vereinfacht gesagt bedeutet "kein Strom":
- kein Licht
- keine Kommunikation
- keine Heizung
- keine Trinkwasser
- kein Einkauf
- eigeschränkte Gesundheitsversorgung
- keine elektronische Zahlung
- keine Kühlung
Fällt bei Ihnen der Strom aus, sollten Sie Ruhe bewahren und prüfen, ob nur Ihre Wohnung bzw. Ihr Haus betroffen ist, oder ob Ihre Nachbarschaft und ggf. die Umgebung betroffen ist. Im Falle eines kleineren lokalen Ereignisses, nehmen Sie Kontakt mit der Störungsstelle Ihres Stromversorgers auf.
Wie werde ich Informiert?
Im Falle eines überregionalen Stromausfalles funktioniert das Mobilfunknetz noch eine gewisse Zeit, so dass hierüber noch eine Informationsbeschaffung und Kommunikation möglich ist. Darüber hinaus werden über die Apps der mobilen Warnsysteme wie „Katwarn“ oder „Nina“ Information und Warnungen versendet.
Zusätzlich würden in einem solchen Fall durch Radiodurchsagen und Lautsprecherdurchsagen weitere Informationen verbreitet. Für den Empfang von Radiodurchsagen empfehlen wir batterie- oder solarbetriebene Radios bzw. alternativ Autoradios.
Im späteren Verlauf werden Informationen auch lokal über die die zentralen Anlaufstellen bei den Feuerwehren der Stadt Seelze zu bekommen sein.
Erste Maßnahme
Nachdem das Ausmaß des Stromausfalls geprüft wurde, gibt es Dinge, die Sie beachten können. Hilfreich ist es, wenn direkt alle Elektrogeräte, welche zu Beginn des Stromausfalls in Betrieb waren, ausgeschaltet bzw. vom Stromnetz genommen werden. Hierdurch werden empfindliche Geräte ggf. geschützt, wenn das Netz wieder in Betrieb geht. Denken Sie insbesondere an Geräte wie den Herd oder das Bügeleisen, damit es später nicht zu gefährlichen Folgen kommt.
Wie kann ich Notrufe absetzen, wenn die Notrufnummern 110 und 112 nicht mehr funktionieren?
Je nach Länge des Stromausfalles kann es sein, dass keine Telefonie mehr möglich ist und Sie somit keine Notrufe für Feuerwehr, Polizei oder Rettungsdienst absetzen können.
Für die Fälle haben wir vorgesorgt und werden für Sie Anlaufstellen bei den städtischen Feuerwehren in allen Ortsteilen vorhalten. Unsere Feuerwehren im Stadtgebiet sind so ausgestattet, dass sie auch bei Stromausfall eine Verbindung zur Leitstelle der Region Hannover herstellen können. Die Adressen der Feuerwehren haben wir für Sie in unserem Flyer "Energiemangellage: Ratgeber für die Eigenvorsorge" zusammengefasst (download siehe unten).
Für die Vorbereitung auf einen Blackout sind Sie selbst gefragt. Bereiten Sie sich wie für einen zweiwöchigen Campingurlaub bei sich zu Hause vor:
- Wasser: Ein täglicher Notvorrat mit 2,5 l/Kopf sollte vorhanden sein.
- Nahrung: haltbare Lebensmittel, wie z. B. Gläser / Konserven (Gemüse und Obst), Getreide und Hülsenfrüchte, Nudeln, Reis, Knäckebrot, Zucker, haltbare Milch,...
- Bargeld (die Summe eines doppelten Wocheneinkaufs in kleinen Scheinen und Münzen)
- Medizin: Hausapotheke und persönlich lebensnotwendige Medikamente (z. B. Insulin)
- Erste-Hilfe-Kasten
- Hygiene-Artikel
- Kerzen, Streichhölzer
- Radiogerät (batterie- oder solarbetrieben) oder Kurbelradio
- Ersatzbatterien, Powerbanks
- Campingkocher, Brennpaste
- ggf. Versorgung für Haustiere (Wasser, Futter)
- ggf. Holz für Kaminofen, Schlafsäcke, Decken und warme Kleidung
- evtl. immer getankter Pkw
Hier finden Sie weitere Informationen vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.
Register für Menschen mit gesundeitlichen Einschränkungen zur bedarfsgerechten Unterstützung im Not- und Katastrophenfall: www.notfallregister.eu