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Ortswappen Kirchwehren
Beschreibung des Wappens:
In Blau aus goldener Palisade wachsend eine silberne Kirche mit rotbedachtem Kirchturm, begleitet von zwei Dreieckschilden, rechts in Silber sieben schrägbalkenweise gestellte rote Rauten mit goldenen Nägeln (von Alten), links in Silber ein roter Kesselhut (von Ketelhodt).
Anmerkung: Die Wappenbeschreibung erfolgt in der Heraldik aus der Sicht des Ritters, der den Wappenschild vor sich trägt; daher die scheinbar seitenverkehrte Anordnung der kleinen Wappen.
Erläuterung des Wappens:
Der Ortsname, wie wir ihn nach heutigem Sprachgebrauch verstehen würden, ist hier in heraldische Bildersprache "übersetzt" worden: eine Kirche (deren Aussehen sich stark an der Wirklichkeit orientiert) und eine Flechtwerk-Palisade als "Wehr"-Zaun.
Wappenstein Ketelhodt, Kirche Kirchwehren, Ostseite (Foto Stadtarchiv Seelze 2007) Ergänzend dazu die Wappen zweier mit Kirchwehren verbundenen Familien. Die Herren von Alten auf Dunau (dort ansässig seit 1558) hatten bis 1875 ein Erbbegräbnis im Turm der Kirche, Ernst Adam von Alten stiftete die bis heute erhaltene Barockorgel und Mitglieder der Familie leben bis heute in Kirchwehren. Die im Spätmittelalter hier ansässigen Ketelhodts sollen der Legende nach um 1500 einen Kirchenneubau finanziert haben.
Anmerkung: Die besagte Kirchenstiftungslegende entstammt einem Schriftstück aus der Feder des Kirchwehrener Pfarrers Beneke aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Beweisen läßt sie sich bisher nicht; die Nachforschungen der Dorfchronistin Helga Lindner haben lediglich ergeben, daß 1337 ein Arnold Ketelhodt (ohne Adelsprädikat) aus Kirchwehren urkundlich genannt wird. Doch darüber hinaus gibt es einen handfesten Hinweis darauf, daß an der Legende etwas dran sein könnte: einen kleinen Wappenstein (s. Foto). Dieser war nach glaubwürdigem Zeugnis von Pastor Wagemann in der Sakristei der 1753 abgerissenen alten Kirche eingemauert; heute ist er außen über dem zugemauerten Ostportal der Kirche zu sehen. (Mehr zur Geschichte Kirchwehrens und seiner Kirche: Beiträge zur Geschichte Kirchwehrens. 136 Seiten - Helga Lindner, Norbert Saul 1996. Info: archiv@stadt-seelze.de)
Norbert Saul, Stadtarchiv Seelze (März 2008)