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Ortswappen Gümmer
Beschreibung des Wappens:
In rotem Schildhaupt zwei aneinandergelehnte goldene Schragen (Andreaskreuze), darunter in Silber ein mit goldenem Kleestengel belegter roter Flügel, Schwungfedern nach unten gekehrt. (Wappenbuch des Landkreises Hannover 1985)
Erläuterung des Wappens:
Die Gestaltung des Schildhauptes bezieht der Grafiker und Heraldiker Alfred Brecht in seiner Wappenbegründung auf eine Ortsnamendeutung von Max Mittelhäußer (Die Namen der Örter und Wüstungen in den Stadt- und Landkreisen Hannover - Linden, Hannoversche Geschichtsblätter 1929), wonach "Gümmer" auf eine altgermanische "Göttin der Markgenossen" namens Gambara zurückgehen sollte (was heute angezweifelt wird). Gleichwohl bleibt Brechts Herleitung dunkel: "Den Ortsnamen, wie er gedeutet worden ist, und die Beziehung zur Göttin Gambara aus der Vorzeit unserer Ahnen sollen die Andreaskreuze im Schildhaupt versinnbildlichen, die aneinandergelehnten Andreaskreuze, die eine Raute umschließen, das Fruchtbarkeitssinnbild." (Wappenbuch des Landkreises Hannover 1985)
Die Schwinge im unteren Teil entlehnt Brecht in gespiegelter Form dem Wappen der Herren von Hodenberg (Stammsitz nahe dem Stift Bücken, südlich Hoya, an der Weser). Hintergrund ist die Rolle, welche die Herren von Hodenberg im Mittelalter offenbar als Gerichtsherren und Inhaber von Vogteirechten in Gümmer gespielt haben.
Anmerkung: Urkunden des 13. Jahrhunderts belegen die Übertragung Hodenbergschen Obereigentums samt Vogteirechten an drei gümmerschen Höfen an das Kloster Marienwerder (1244) und des Obereigentums an drei Hufen Landes an das Kloster Loccum (1251). Im Lehnsregister Bischofs Gottfried von Minden ist Anfang des 14. Jahrhunderts von einem Obereigentum der Herren von Hodenberg am Dorf Gümmer die Rede.
Mit den Schildfarben Rot und Silber, die den Farben des Landes Niedersachsen entsprechen, will der Grafiker den Bogen bis in die Gegenwart schlagen.
Norbert Saul, Stadtarchiv Seelze (März 2008)