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Ortswappen Dedensen
Beschreibung des Wappens:
In Grün ein silberner Hauptbalken, belegt mit drei grünen Lindenblättern, darunter ein silbernes Andreaskreuz.
(Unterlagen zum Ortswappen Dedensen, Stadtarchiv Seelze)
Erläuterung des Wappens:
Beherrscht wird das Wappen von einem Andreaskreuz, dem typischen "Verkehrszeichen" in der Heraldik. Alfred Brecht leitet dies von den vielen großen Verkehrswegen her, die Dedensen berühren, seine Gemarkung durchschneiden und dem Ort ihren Stempel aufdrücken: die Eisenbahn, der Mittellandkanal, die Autobahn, die Bundesstraße, und alles kreuzt sich an verschiedenen Stellen mittels einer Vielzahl von Brücken.
Die drei Lindenblätter im Schildhaupt lassen an die rund 500 Jahre alte Dedenser Dorflinde denken, die als Naturdenkmal unter Schutz steht.
Der Hl. Andreas mit dem typischen Schrägkreuz nach einer Zeichnung von Albrecht Altdorfer, Anfang 16. Jahrhundert. Anmerkungen: Der heilige Andreas, nach dem Markusevangelium ein Bruder von Simon Petrus, wirkte als Apostel (Verkünder des Christentums) in Kleinasien und wurde in Patras an ein Kreuz mit schrägen Balken geschlagen. (Abbildung: Der Hl. Andreas mit dem typischen Schrägkreuz nach einer Zeichnung von Albrecht Altdorfer, Anfang 16. Jahrhundert.)
Die Linde hat im Volksglauben schon in germanischer Zeit eine besondere Bedeutung gehabt, sie war Schutz-, Versammlungs- und Gerichtsbaum. Die einheimischen Winterlinden können bis zu 1.200 Jahre alt werden, eine bekannte "tausendjährige" Linde ist die Kaiser-Lothar-Linde in Königslutter, die noch zu Lebzeiten des Kaisers (1075-1137) anläßlich der Gründung des dortigen Klosters 1135 gepflanzt worden sein soll.
Das Dedenser Ortswappen ist, vermutlich versehentlich, nicht in das 1985 herausgegebene Wappenbuch des Landkreises Hannover aufgenommen worden.
Norbert Saul, Stadtarchiv Seelze (März 2008)